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Österreichischer Aeroclub

Sonntag, 2. September 2007

Tag 2 - Erster Wettkampfflug mit Risiken

„5th PARAMOTOR WORLD CHAMPIONSHIPS 2007”
Frühdienst. Um 6 Uhr in der Früh erhielten die Piloten beim Teamleaderbriefing die Wettkampfaufgabe und für die Vorbereitung dieses Navigationsfluges hatte man knapp 4 Stunden Zeit. Im Bild: Ulli Herbig vom Team Austria beim Berechnen der Flugroute.Startvorbereitung. Auf einem speziellen Fußhalter werden der Kartenausschnitt und die ganzen Informationen zu diesem Task befestigt. In einem offenen Fluggerät ist das mit einer besonderen Sorgfalt zu bewerkstelligen da auch der Platz sehr begrenzt ist. Im Bild: Helmut Stern beim Festkleben der Karte.
Erster WM-Flug. Das Team Austria startet mit seinem Paratrike zum Task 1 bei den PARAMOTOR WORLD CHAMPIONSHIPS 2007 auf dem chinesischen Flugfeld Shinsangling. Als erste Aufgabe: ein Navigationsflug mit einer Zeitbegrenzung von 60 Minuten.Steigflug. Nach dem Take-Off ging es zuerst einmal darum so schnell wie möglich auf 800m über Grund zu kommen, um das Startgate in der geplanten Flughöhe passieren zu können.
Start & Finish Point. Starttor und zugleich Ziel des ersten Wettkampffluges dieser WM war bereits eine besondere Attraktion: ein Ming-Grab. Von diesemm Punkt aus wurde die Zeit für den mit zahlreichen Wendepunkten versehenen Navigationsflug gemessen. Finaleinlauf. Die letzten 8 km zum Finish-Point aus der Perspektive des Piloten vom TEAM AUSTRIA.
Happy Landing. Sichtlich erleichtert war das österreichische Duo Stern/Herbig nach der zeitgerechten Landung und dem Beenden der ersten Wettkampfaufgabe, die doch einige Tücken in sich hatte und beinahe mit einer Außenlandung endete. Erfolgreicher Beginn. Auch für den Veranstalter dieser Weltmeisterschaft ging der erste Wettkampftag planmäßig über die Bühne. Offen wie dieser Bogen waren am Abend dieses Tages noch die Ergebnisse von Task 1.

Bereits um 4 Uhr in der Früh meldete sich der Weckdienst und eine halbe Stunde später brachten uns die Shuttlebusse bereits zum Wettkampfareal, wo nach dem Frühstück das Teamleader-Briefing stattfand. Ab 6 Uhr konnten wir uns mit der heutigen Flugaufgabe auseinandersetzen. Es ging darum, in einem Zeitfenster von 60 Minuten so viele auf der Karte vordefinierte Punkte (Turn Points) wie möglich zu erfliegen. Die Wendepunkte wurden den Piloten auf einer Liste ausgehändigt. Diese mussten erst auf der Karte erst identifiziert und entsprechend verzeichnet werden. Der Schwerpunkt der Vorbereitungsarbeit lag in der Definition der Reihenfolge, in der die Wendepunkte – innert 60 Minuten mit der größtmöglichsten Distanz - abgeflogen werden. Dabei sind die Eigengeschwindigkeit des Fluggerätes und die vorherrschende Windgeschwindigkeit ein maßgeblicher Berehnungsfaktor. Bei so einer Aufgabe kann man natürlich auf Sicherheit gehen oder riskieren, indem man die Flugzeit bei den Berechnungen bis zum Ende ausreizt und sich verschiedene Varianten erarbeitet. Uns war klar, dass nur die zweite Variante in Frage kam, weil wir bei dieser Aufgabe die Möglichkeit haben viele Punkte einzufliegen.

Die Flugplanung nutzten wir bis zur letzten Minute aus und starteten um 10 Uhr als eines der letzten Teams unseren ersten WM-Task. Das 4 km entfernte Ming-Grab, Startgate und Finishpoint zugleich, und unsere Flughöhe von 800m hatten wir bald erreicht. Problemlos und sogar mit einem Zeitvorsprung umflogen wir die ersten Wendepunkte. Eine bzw. mehrere Schrecksekunden hatten wir dann genau über der 600000 Einwohnerstadt Chang Ping, als plötzlich der Motor ausging. Das Problem war aber dann doch schnell gelöst. Durch ein Versehen hatte ich beim Fotografieren der Wendepunkte den Notausschalter angestoßen. Da wir beim Wieder-Startversuch bereits einiges an Höhe verloren und am Stadtrandgebiet die Notlandefelder kaum vorhanden waren, mussten wir uns nach diesem Schreck erst wieder auf den richtigen Kurs zurück orientieren. Dadurch hatten wir einige Zeit verloren. Zudem kam noch dazu, dass beim Versuch den Flugzeugmotor wieder zum Laufen zu bringen, der Wind mir einen Grossteil meiner Flugplanungsunterlagen vom Kartenhalter riss. Trotzdem Allem wir aber weiter gut in der Zeit und so riskierten wir einen zusätzlichen Wendepunkt zu nehmen, bevor wir den Kurs Richtung Ziel einschlugen. Aber da die Turbulenzen und der Wind jetzt um die Mittagszeit ziemlich zugenommen hatten, wurde auch unser Zieleinflug zum Sekundenkrimi. 10 Sekunden vor dem Ende unseres Zeitfensters überföogen wir dann laut unserer Stoppuhr wieder das Ming-Grab. Nach der Landung brachte unser Teamleader Hello Haas gleich das versiegelte Kontroll-GPS ins Wettkampfbüro. Hier werden unsere Flugdaten ausgelesen, wobei überprüft wird, ob wir alle Wendepunkte im Radius von 400m richtig passiert haben und ob die festgesetzte Zeit von 60 Minuten von uns nicht überschritten wurde. Da die Auswertung von über 100 GPS sehr zeitaufwendig ist, stand die Ergebnisliste am Ende des Tages noch nicht fest. Aber für den morgigen Tag wurden die nächsten beiden Task bereits festgelegt. So warten wir nun gespannt auf das Teamleaderbriefing, welches für morgen um 7 Uhr angesetzt ist. Den heutigen Nachmittag haben wir noch für ein Shopping in der chinesischen „Kleinstadt“ Chang Ping - Austragungsort der Triathlonwettbewerbe bei den olympischen Spielen 2008 - genutzt.